Warum legen meine Wachtelhennen keine Eier?
Endlich wird es wärmer und schön draußen! Endlich sind die Tage länger! Endlich gibt es die eigenen Wachteleier! Oder doch nicht?
Die Freude wird schnell getrübt, wenn man Tag für Tag vergeblich nach den ersten Mini-Delikatessen sucht. Aber woran kann es liegen, dass Ihre Wachteln keiner Eier legen? Wir haben die häufigsten Gründe zusammengefasst!
Sind es tatsächlich Hennen?
Egal, ob Sie die Wachteln selbst ausgebrütet oder sie gekauft haben: Es kann gerade bei Wachtel-Neulingen immer dazu kommen, dass Hahn und Henne nicht eindeutig unterschieden werden können. Hinzu kommt, dass leider auch viele windige Verkäufer das Unwissen von Anfängern ausnutzen und ihnen Hähne als Hennen verkaufen. Besonders, wenn Sie Ihre neuen Wachteln im Herbst oder Winter kaufen, müssen Sie beachten, dass der Kloakentest dann meist nicht funktioniert. Er funktioniert nur, wenn die Tiere sexuell aktiv sind, was im Winter nicht der Fall ist.
Wie alt sind die Tiere?
Wachteln beginnen etwa ab der 7. bis 8. Woche zu legen und hören mit ca. 3 Jahre auf. Ausschlaggebend ist hier aber zusätzlich: Wie viele Eier hat die Wachtel bereits gelegt? Hatte sie im Winter eine Legepause? Oder wurde sie mit künstlicher Beleuchtung zum Legen ohne Pause animiert? Die Anzahl an Eiern, die eine Wachtel in ihrem Leben legt, ist begrenzt. Je weniger Pausen sie also hat, desto eher ist diese Anzahl aufgebraucht. Also vielleicht sind Ihre Wachteln einfach noch zu jung oder schon zu alt zum Legen!
Stress – Für Mensch und Wachtel eine Belastung
Stress nagt nicht nur an uns Menschen. Auch Tiere reagieren hier sehr sensibel. Häufig stellen Wachteln das Legen als Reaktion auf Stress ein. Ein Umzug beispielsweise kann so einen Stress bedingen. Zur Verwirrung kommt es manchmal, da unmittelbar nach dem Umzug noch Eier gelegt werden, ein bis zwei Tage später aber nicht mehr. Die Erklärung ist einfach: Dieses Ei war schon vorproduziert und musste „nur noch“ gelegt werden. Hier kann mit einer Legepause von bis zu 14 Tagen gerechnet werden.
Aber auch in der vertrauten Umgebung können Faktoren eintreten, die Stress bedeuten. Katzen oder Hunde, die die Wachteln besuchen, Bäume, die in unmittelbarer Nähe gefällt werden, Rasenmäher, neue Wachteln usw. Die gute Nachricht: Sie können Wachteln an vieles gewöhnen. Aber gewöhnen Sie sie langsam daran. Dann sind der eigene Hund, der Rasenmäher und Co. auch bald kein Problem mehr. Sorgen Sie dafür, dass die Wachteln in solch neuen Situationen immer Rückzugsmöglichkeiten haben und sich so nicht schutzlos fühlen.
Ein Stressfaktor kann auch ein Schädlingsbefall sein. Untersuchen Sie Ihre Wachteln und den Stall dahingehend.

Schlechte Kinderstube
Für eine gesunde, erwachsende Wachtelhenne, die glücklich ihre Eier legt, ist eine gute Wachtelkindheit enorm wichtig. Am wichtigsten sind genügend Wärme und ein hochwertiges Wachtelkükenfutter. Letzteres muss speziell auf Wachteln abgestimmt und mineralisiert sein. Viele Vermehrer sparen hier leider – zulasten der Wachteln.
Unter solchen Umständen kann sich der Legeapparat nicht anständig ausprägen.
Unpassendes Futter
Wachteln sind anspruchsvoller bezüglich ihres Futters als beispielsweise Hühner. Daher brauchen Wachteln auch Wachtelfutter. Kein Hühnerfutter oder Küchenabfälle. Mit ca. 18-20% Rohprotein, ca. 4-5% Calcium und allen weiteren wichtigen Nährstoffen, die eine Wachtel eben so benötigt. Hier liegt sehr häufig der Fehler, wenn Wachteln nicht legen.

Mauser, Krankheit und Co.
Selbstverständlich legen Ihre Wachteln auch nicht, wenn sie gerade in einer besonders anstrengenden Leistungsphase sind. Beispiele sind hier etwa die Mauser oder ein Heilungsprozess. Je mehr Sie Ihre Tiere hier unterstützen, desto schneller ist solch eine Phase überstanden. Aber eine gewisse Zeit benötigt dafür jede Wachtel.
Fehler in der Haltung
Menschen tendieren dazu, dass sie das, was sie selbst als schön empfinden, an ihre Tiere weiterzugeben. Ein helles, freundliches Ambiente ist hier ein Beispiel. Wachteln lieben das aber so gar nicht. Ihrem Naturell entsprechend möchten sich Wachteln gern verstecken und mögen ein Umfeld, in dem sie sich sicher fühlen. Also: Viele Verstecke anbieten und Wachteln nicht zu hell halten.
Auch wenn das erst einmal viele Faktoren sind, die es zu beachten gilt, erschrecken Sie nicht. Gehen Sie alle nach einander durch und es wird sich sicherlich schnell aufklären, warum Ihre Wachteln noch nicht legen. Wichtig ist: Stressen Sie sich nicht. Es gibt für alles eine Erklärung. Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie uns natürlich jederzeit gern schreiben!