Darmparasiten bei Wachteln und Hühnern
Darmparasiten wie Würmer und Kokzidien sind für Wachteln und Hühner eine stetige Gefahr. Warum? Ganz einfach: Weil sie stets vorhanden sind! Aber widerspricht sich das nicht? Stets da? Und doch eine Gefahr? Hier gibt es viele widersprüchliche Aussagen und Quellen, sodass es gerade für den Einsteiger schwierig ist, den Wald vor lauter Bäume zu sehen. Oder auch den Wurm vor lauter Würmer… Wir bringen Licht ins Dunkle!
Fakt ist: Wachteln und Hühner haben fast immer Würmer und Kokzidien
Solche Darmparasiten gehören zum Lebensumfeld der Tiere dazu. Sie werden nur in den seltensten Fällen gar keine unerwünschten Mitbewohner im Darm Ihrer Tiere finden. Das testen Sie am besten durch Kotproben. Diese können Sie entweder über Ihren Tierarzt oder selbst an untersuchende Labore schicken. Solche Kotproben sollte Sie regelmäßig (probat ist 2x im Jahr) und bei Verdacht auf einen akuten Befall einschicken.
Hinweise für einen akuten Wurmbefall können sein:
- Abgemagerte Tiere
- Geschwächte Tiere
- Stumpfes Gefieder
- Apathische Tiere
- Auffälliger Kot oder Durchfall
Die gute Nachricht ist: Gesunde Wachteln und Hühner können eine natürliche Balance halten, sodass Populationen von Kokzidien, Würmern und anderen Darmparasiten nicht überhand nehmen. So werden diese Mitbewohner auch nicht zur Gefahr.
Anders ist das bei Tieren, die geschwächt oder vorbelastet sind, entweder durch andere Erkrankungen oder andere Ektoparasiten wie Milben. Aber auch besondere Leistungsphasen wie die Mauser oder klimatische Herausforderungen wie extreme Kälte, Wärme oder Nässe können als Auslöser genügen, sodass der Körper die eigenständige Regulierung nicht mehr schafft.
Oft vernachlässigt wird außerdem gutes Futter! Denn auch Mangelzustände machen Wachteln anfällig für Parasiten! Gibt es eine Schwachstelle, vermehren sich Darmparasiten exponentiell und schnell können die Endoparasiten zu einer echten Gefahr für Ihre Hühnchen werden.

Wer krank ist, ist schwach. Wer schwach ist, lockt Fressfeinde an. Wer Fressfeinde anlockt, muss aus der Gruppe entfernt werden. Was hart klingt, hat unseren Wachteln seit Jahrtausenden das Überleben gesichert. Dieser Urinstinkt hat sich bei Vögeln wie Wachteln und Hühnern gleichermaßen bis heute erhalten. Wichtig für alle Wachtelhalter zu wissen: Es muss einem Tier sehr schlecht gehen, wenn es sich etwas anmerken lässt.
Vorbeugen ist besser, als einen akuten Wurmbefall behandeln zu müssen
Wer seine Tiere unterstützt und regelmäßig Vorsorgemaßnahmen vornimmt, wird nur in sehr seltenen Fällen mit einem akuten Befall zu kämpfen haben. Wichtig sind Regelmäßigkeit und Ganzheitlichkeit. Natürlich muss auch die Stallhygiene bedacht werden, um Verunreinigungen durch Fäkalien nicht zu viel werden zu lassen.
Die besten Schritte zur Prävention sind:
- Artgerechte Haltung
- Saubere Stallungen
- Optimal mineralisiertes Futter
- Nahrungsergänzungen bei besonderen Leistungsphasen
Die ersten Punkte sind sicherlich selbsterklärend. Bei Nahrungsergänzungen möchten wir ein wenig weiter ausholen. Mutter Natur hat unheimlich effektive Mittel gegen Wurm, Kokzidie und Co. Diese Schätze können Sie auch daheim für Ihre Tiere nutzen! Denn wir finden: Je natürlicher, desto besser! Und: Sie müssen keinerlei Wartezeiten berücksichtigen, bis Sie Eier oder Fleisch wieder verzehren können, wie es bei vielen Medikamenten der Fall ist.
Aber was hilft nun gegen Würmer und Co.? Holunderbeeren, Löwenzahn, geraspelte Möhren, Kokosraspeln, Kräuter wie unter anderem Thymian und Wermut sind nur einige Beispiele! Bewährt haben sich auch Zwiebeln und Knoblauch. Das schmeckt man allerdings schnell auch in den Eiern. Wir haben Ihnen im nachfolgenden Video ein Rezept zusammengestellt, wie Sie Darmparasiten vorbeugen können und gleichzeitig die Darmflora Ihrer Tiere enorm stärken können!
Was tun bei einem Wurmbefall? So behandelt man einen akuten Befall von Darmparasiten bei Wachteln
Wenn Sie nun tatsächlich einen akuten Befall bei einem oder mehreren Ihrer Tiere haben, müssen Sie aktiv werden – egal ob Kokzidien, Würmer oder andere Darmparasiten! Das ist kein Fall von „das wird schon wieder“, es ist eher ein Fall von „Jetzt aber schnell!“ Wenn Sie erst einmal nur den Verdacht haben, da sie einen oder mehrere der o.g. Hinweise erkennen, gehen Sie zuerst auf Nummer sicher und nehmen Sie eine Kotprobe. Schicken Sie die Probe unverzüglich ein und lassen Sie sich von einem fachkundigen Tierarzt beraten, sobald die Laborergebnisse vorliegen.
Wir empfehlen:
- Reinigen Sie den Stall gründlich. Entfernen Sie alle alte Einstreu. Wir empfehlen auch zu desinfizieren oder auszubrennen.
- Reinigen und desinfizieren Sie Tränken und Tröge
- Stärken Sie Ihre Tiere durch bestes Futter, hochwertige Futterergänzungen mit Vitaminen und Mineralstoffen. Sie müssen zu Kräften kommen.
- Futter sollte rund um die Uhr zur Verfügung stehen!
- Geben Sie in das Trinkwasser ein wenig Apfelessig.
- Behandeln Sie Ihre Tiere medikamentös oder pflanzlich. Natürlich geht auch beides.
- Beachten Sie bei Medikamenten eventuelle Sperrzeiten, in denen Sie den Eierverzerr Ihrer Eier einstellen müssen. Nehmen Sie diese angegebenen Zeiten ernst! Bei der pflanzlichen Behandlung aus unserem Video müssen Sie keine Sperrzeiten beachten.

Eine pflanzliche Behandlung erfordert Wiederholungen. Am Anfang sollten Sie diese Mischung täglich zubereiten, dann alle zwei bis drei Tage, dann einmal die Woche. Alternativ können Sie natürlich auch fertige Produkte verwenden. Es gibt beispielsweise Wurm&weg und Darm&rein als starke pflanzliche Produkte. Die genauen Zeiten und Wiederholungen hängen vom Einzelfall und von der Stärke des Befalls ab. Bei Fragen können Sie sich natürlich gern jederzeit an uns wenden!
Schicken Sie nach etwa drei bis fünf Wochen erneut eine Kotprobe ein und kontrollieren Sie die Entwicklung. Analysieren Sie, wodurch es zu diesem Befall kam und minimieren Sie die Gefahr einer Wiederholung. Natürlich kann es mal zu einem akuten Wurmbefall kommen; auch in der besten Haltung. Aber meistens gibt es konkrete Ursachen, die Sie beheben sollten, damit es sich nicht wiederholt.
Möglich Ursachen für einen Wurmbefall bei Wachteln können sein:
- Mangelnde Stallhygiene, auch bei Tränken & Trögen
- Zu viel Feuchtigkeit im Stall durch Kot, undichte Tränken, Regenwasser
- Minderwertiges Futter, das zu Mangelerscheinungen führt
- Andere Krankheiten
- Ektoparasiten wie Milben
Noch Fragen? Immer her damit!
Bis bald und liebe Grüße,
Eure Anne
