Juli 23, 2020

Mädelsecke – Segen oder doch lieber männliche Verstärkung?

Mädelsecke – Segen oder doch lieber männliche Verstärkung?

Brauchen meine Wachteln einen Hahn?

Die Frage, ob man einen Wachtel-Hahn zu seinen Wachtel-Hennen dazu halten soll oder nicht, ist nicht pauschal zu beantworten. Es gibt hier viele Faktoren, die berücksichtigt werden wollen – wir zeigen, auf was Sie achten müssen! 

Die Wachtel-Art

Es gibt Wachtel-Arten, die man sowohl im Harem – also ein Hahn auf viele Hennen – als auch komplett ohne Hahn halten kann. Beispiel sind die beliebten Japanischen Legewachteln. Allerdings gibt es auch Arten, die am liebsten pärchenweise gehalten werden. Hierzu gehören z.B. Kalifornische Schopfwachteln oder Zwergwachteln. Besonders zur Brutzeit können diese Arten auch gegenüber Artgenossen, die ihre traute Zweisamkeit stören, aggressiv werden. Um Verletzungen oder gar Verlusten vorzubeugen, sollte man Wachtel-Arten stets so halten, wie es ihrem Naturell entspricht. Bei Zwerg- und Zierwachteln raten wir deshalb zu einer Paarweisen Haltung mit einer Henne und einem Hahn. Bei Legewachteln dagegen braucht es nicht unbedingt einen Hahn. Wenn ein Wachtel-Hahn gehalten wird, sollten auf ihn etwa vier bis sieben Hennen kommen.

Zweck der Haltung

Eine weitere Frage, die es zu beantworten gilt, ist der Zweck der Wachtelhaltung. Sind es Liebhaber-Tiere und sollen sie für das Eierlegen gehalten werden? Oder sind sie auch für den Fleisch-Verzehr gedacht? Stehen nur die Eier im Fokus, werden die Tiere bedeutend älter und die Hähne somit geschlechtsreif. In diesem Fall muss mehr auf das friedliche Miteinander der Wachteln geachtet werden. Für die Hennen ist es sogar bedeutend stressärmer, wenn Sie ganz auf einen Hahn verzichten. Auf das Verhalten Ihrer Wachteln bzgl. der Legefreudigkeit hat dies keinen Einfluss. Beim Fokus auf die Fleischgewinnung werden die Hähne meist geschlachtet, bevor es schwierig wird.

Zucht – ja oder nein?

Wenn Sie auch einmal kleine Küken aus eigener Zucht haben möchten, egal ob als Naturbrut oder über das künstliche Ausbrüten Ihrer Eier, brauchen Sie selbstverständlich einen Hahn zu Ihren Hennen. Legewachteln sollten dann immer im Harem gehalten werden, damit die einzelne Henne auch mal ein wenig Ruhe hat. Zusätzlich sollten unbedingt genügend Verstecke zur Verfügung stehen. Wir empfehlen, das Verhalten des Hahnes trotz allem gut im Auge zu behalten. So kann es, beispielsweise durch Inzucht, dazu kommen, dass die Tiere aggressiv gegenüber ihren Artgenossen sind – das gilt selbstverständlich auch für Hennen. Sollten Sie in Ihrem Harem einen solchen Unruhestifter haben, kann es zu schlimmen Verletzungen bis hin zum Tod der Tiere kommen. Haben Sie einen solchen identifiziert, hilft es meist nur, sich von dem Tier zu trennen.

Wir empfehlen: Halten Sie auf einen Hahn etwa vier bis sieben Hennen.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Es kann in einigen Fällen auch vorkommen, dass eine Henne sich, wenn kein Hahn vorhanden ist, als Alpha-Henne berufen fühlen. Dann kann der weibliche Frieden recht schnell vorbei sein. In einem solchen Fall kann es ratsam sein, einen Hahn dazu zu vergesellschaften.

Wir wünschen Ihren Wachteln ein harmonisches und friedliches Miteinander! Bei Fragen sind wir selbstverständlich immer gern für Sie da.

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