Impfpflicht bei Geflügel – muss man Wachteln impfen?
Viele Nutztiere unterliegen bestimmten Impfpflichten. Auch wenn man die Tiere nur liebevoll in Hobbyhaltung hält, kommt man dann um eine Impfung nicht herum. Aber wie sieht die Sache bei Wachteln aus, muss man sie impfen?
Allgemeine Impfpflicht bei Geflügel
Viele Piepser unterliegen tatsächlich der Impfpflicht. Durch immer wieder aufkommende Krankheitswellen wird dies auch zum einen recht streng überwacht und ist zum anderen auch empfehlenswert. Hühner sollte man beispielsweise vor Krankheiten wie der Newcastle Disease, Marek-Krankheit, Infektiöse Bursal Krankheit, Coccidiosis oder Infektiöse Laryngotracheitis schützen. Daher existiert aktuell eine Impfpflicht unter anderem für Hühner und Puten.
Ausführliche und zu Ihrem Einzelfall passende Informationen zu diesem Thema finden Sie entweder über die verantwortliche Tierseuchenkasse oder bei dem Tierarzt Ihres Vertrauens. Generelle Aussagen sind hier nur schwerlich zu treffen, da diese Regelungen bundeslandspezifisch sind und somit in Bayern ganz anders ausfallen können als in Niedersachsen.
Deutschlandweit gilt aber: Wachteln haben keine Impfpflicht!

Wachteln unterliegen keiner Impfpflicht
Wachteln gelten zwar auch als Nutztiere, unterliegen aber aktuell keiner Impfpflicht. Aber Vorsicht: Leider sind hier viele Verantwortlichen nicht auf dem aktuellen und richtigen Stand. So kam es bereits häufiger vor, dass Veterinärämter eine Impfung der Wachteln forderten. Lassen Sie sich davon nicht beirren. Stand heute (25.11.2021) ist, dass eine Impfung bei Wachteln sogar verboten ist!
Impfverbot für Wachteln
Mehr noch: Wachteln dürfen noch nicht einmal geimpft werden. Der Grund dafür: Es gibt aktuell keinen zugelassenen Impfstoff für Wachteln. Leider gibt es immer wieder Tierärzte, die Wachteln einen Hühnerimpfstoff in abgeschwächter Dosis verabreichen wollen. Das ist nicht nur moralisch verwerflich, da die kleinen Körper ganz andere Empfindlichkeiten haben als die wesentlich massigeren Hühnerkörper. Medikamente, die für eine Tierart nicht zugelassen sind, wurden entweder nicht ausreichend getestet oder sind sogar schädlich für diese Art. Außerdem sind auch die relevanten Krankheiten bei Wachteln ganz andere als bei Hühnern. Tierärzte, die Wachteln dennoch impfen, machen sich tatsächlich sogar strafbar.
Aber abschließend auch eine gute Nachricht für alle Hühner, Puten und Co.: Auch sie müssen nicht wirklich einen Pieks über sich ergehen lassen. Im Vergleich zu Impfungen beim Menschen wird bei Geflügel der Impfstoff über das Wasser verabreicht. Zumindest trifft das bei privaten Hühnerbesitzern zu. Die Impfung muss alle 3-4 Monate aufgefrischt werden. Im gewerblichen Bereich hingegen gibt es tatsächliche Spritzen für die Hühner. Der Impfschutz hält dann 1 Jahr.
