Die Gefahren durch Fuchs & Co. im Sommer

Unter der aktuellen Hitzewelle leiden auch Füchse, Marder und Co. – und müssen bei der Futtersuche besonders erfinderisch werden. Das kann zur echten Gefahr für Eure Hühner werden!

Warum Füchse und Co. jetzt besonders gefährlich für Hühner sind!

Unter der aktuellen Hitzewelle leiden nicht nur unsere Hühner – auch die Fressfeinde unserer Hühner haben mit dem Wetter zu kämpfen, sie leiden unter der Dürre und Nahrungsmittelknappheit. Zudem sind viele Tiere aktuell noch mit der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt, was sie bei der Beutebeschaffung besonders erfinderisch macht. Wie erfinderisch sie werden können, mussten wir selbst erleben: Ein Fuchs hat kürzlich unseren Zaun untergraben, der über 50 cm tief in die Erde eingelassen war!

Unser Tipp: Achtet gerade auch jetzt im Hochsommer darauf, dass Euer Auslauf und Stall besonders sicher vor Fressfeinden sind. Wir empfehlen, den Zaun des Auslaufs immer tief einzugraben und – was wir jetzt ebenfalls nachgerüstet haben – Strom auf den Zaun zu legen. Keine Angst: Das verletzt weder Eure Hühner noch den Fuchs, aber es schreckt die Räuber ab. Da viele Räuber nachts kommen (aber nicht alle!), muss vor allem der Stall sicher sein: Durch den Boden sollte sich weder Fuchs noch Ratte graben können und Spalten – auch am Dach – müssen wegen Mardern unbedingt mit Volierendraht verschlossen werden. Gerade im Sommer wird nachts gerne das Fenster des Hühnerstalls offengelassen – auch das Fenster solltet Ihr dann mit Volierendraht schützen! Den Auslauf könnt Ihr zusätzlich mit einem Geflügelnetz überspannen, um Eure Hühner vor Greifvögeln zu schützen.

Waschbär, Marderhund und Rotmilan: Wer Euren Hühnern noch gefährlich werden kann!

Neben Habicht, Marder und Fuchs gibt es viele weitere Räuber, die Euren Hühnern gefährlich werden können! Dazu zählen sogar Waschbären, die aufgrund ihrer Niedlichkeit gerne verharmlost werden. Eigentlich stammen die Tiere aus Nordamerika – zu uns kamen sie zuerst über Pelzfarmen, aus denen immer wieder Tiere ausbrachen oder freigelassen wurden. Da sie in unserem Ökosystem wenig natürliche Feinde haben, aber unsere Vögel und andere Tiere nicht auf den findigen Räuber eingestellt sind, fühlen sich Waschbären hier pudelwohl – und räubern zu gerne Vogelgelege und Jungvögel. Auch in Hühnerställe können sie einbrechen und nicht nur Eier, sondern auch Hühner rauben! Besonders perfide: Durch ihre geschickten Finger können die kleinen Räuber sogar unkomplizierte Schlösser, Riegel und Türen öffnen und sich aus normalen Fallen befreien!

Oft mit dem Waschbären verwechselt wird der Marderhund, auch Enok genannt. Auch er ist kein heimisches Wildtier, sondern stammt aus Ostasien und ist über die Pelzzucht in der Ukraine bis zu uns gewandert und kommt immer häufiger hier vor. Marderhunde sind zwar nicht ganz so geschickt mit ihren Pfoten und gut klettern können sie auch nicht – sie gehören zu den Hundeartigen – dafür sind sie aber wie der Fuchs auch hartnäckig und vor allem stark. Schlecht gesicherte Hühnerställe sind für ihn eine Kleinigkeit!

Und auch aus der Luft droht nicht nur der Habicht: Immer wieder berichten Hühnerbesitzer davon, dass auch Milane versuchen, sich an ihren Hühnern zu vergreifen. Der Rotmilan ist ein majestätischer, großer und streng geschützter Greifvogel, der in einigen Gebieten Deutschlands heimisch ist. Eigentlich auf Aas spezialisiert kann es vorkommen, dass er mal ein Huhn reißt – aber was vielleicht etwas beruhigt: Milane vertreiben wiederum Habichte, die einen immensen Schaden im Hühnerbestand anrichten können!

Ob Habicht, Rotmilan, Waschbär oder Marderhund: Uns sollte bei allem Ärgernis mit den Hühnerdieben immer klar sein, dass jedes einzelne Wildtier, ob heimisch oder Neozoen, nur um sein Überleben kämpft und seinen Instinkten folgt. Natürlich wollen wir unsere Hühner bestmöglich beschützen, doch Raubtiere und Greifvögel sind fester Bestandteil unseres Ökosystems. Der beste Schutz vor den Fressfeinden ist, Auslauf und Stall gut genug abzusichern, sodass auch die besonders findigen Räuber keine Chance mehr haben und anderswo Beute finden müssen.